Wenigstens war es nicht nur tagsüber immer noch –4,5 °C, sondern hatte auch etwas Schnee! Nachdem wir nicht sicher waren, ob es überhaupt viele Lehrer bis zur Schule schaffen würden und die Kinder dann in der hall vor einem Film sitzen, beschlossen wir Tom noch einen Tag daheim zu lassen (ob das eine gute Entscheidung war…). Spaß hatten die beiden auf alle Fälle.
Lazarett
Wir hatten eine Woche Lazarett und um die Laune hoch zu halten war uns (vor allem Katrin) alles recht, wie man sieht!
Höhepunkt waren das Schmücken des Hauses und die von Tina für jeden der Jungs selbstgemachten Adventskalendermalbücher. Drei Kreuze, wenn Tom wieder in die Schule geht, denn sein konstanter stream of consciousness, wenn es ihm wieder etwas besser geht, kann doch anstrengend sein, vor allem wenn es einem selbst nicht gut geht. Heute war er dann zum Beispiel ganz besorgt, dass sein Freund Sam nicht genug gute Nährstoffe für sein Blut abbekommt, weil er sich nur von jam sandwiches and sweets ernährt. Jonas hingegen empfand die Folge Michel aus Lönneberga nicht wirklich als positive Ablenkung- er machte sich Sorgen, dass Michel in seinem Schuppen zu einsam sein könnte.
Gymnastics Team Competition
80 Jungs (darunter ein paar Mädchen) in 8 Farbteams, dazu Eltern und Geschwister in einer kalten Halle- und das 4,5 Stunden lang. Hört sich nicht so gut an? War auch recht stressig, da Jonas Mittagschlaf ausfiel und er lieber immer bei Tom sein wollte und unsere Füße kalt wurden. Gelohnt hat es sich aber trotzdem: Jonas hat eine Freundin gefunden, die ganz verzückt von ihm war und Toms königlich blaues Team war zwar nicht auf den ersten drei Plätzen, hat aber einen Sonderpreis für das “best behaved team” bekommen. Der Preis war eine Tafel Schokolade und Tom hat es gar nicht gestört, dass er keine Medaille bekam.
London calling
Ich bekam Männer-frei und fuhr mit dem Zug nach London, um mich mit zwei ehemaligen Schülerinnen zu treffen (von denen eine Englisch studiert –yeah!- und zur Zeit in London ist). Auf der Hinfahrt war ein Waggon ohne Strom und darum for health and safety reasons (was auch sonst!) nicht benutzbar, weswegen die 1. Klasse auch für niederes Volk verwendet wurde.
Der Tag in London war sehr nett (sehr viel catching up) und ich bekam sogar noch ein Kompliment (das legte zumindest Marie so aus) einer von Doris Freundinnen, die wir noch trafen. Sie fragte mich, was ich denn in Worcester mache, ob ich dort au pair sei- woraufhin Marie und Doris ihr erklärten, ich sei ihre Englischlehrerin gewesen… Sehr lustig!
Gut gelaunt saß ich dann auf der Rückfahrt im Zug und unser “Kommentator” machte auch die Verspätung wett, mit dem den Briten so eigenen Humor! Er sagte die einzelnen Stationen auf ganz eigene Art an, wie z.B. “We have reached the deepest, darkest Cotswolds and our next station call is Moreton-in-Marsh….” oder “Continuing our journey through Middle Earth we will be calling at Evesham soon-renowned for its battles….. but due to the abundant growth of asparagus they are all friends now and it is safe to get off the train if you do so from the first five carriages.” (die Bahnsteige waren alle zu kurz!)
Ein rundum gelungener Tag (außer meinen Füßen, die sehr müde waren) und es ist einfach nett, wenn man sieht, was aus seinen Schülern geworden ist!
They eated himb all up!
Jonas sah sich heute das Aquarium ernst an und sagte dann: “The fishes are all by theirselves!” Ich erklärte ihm, dass alle da seien. Er widersprach und bemängelte, der Papa wäre nicht da. Ich beharrte weiter darauf, dass alle da seien. Bis Jonas mich etwas ungehalten darauf hinwies, der “all orange” würde fehlen. “Where is himb?” Da kam mir erst, was er meinte. Ich erklärte ihm also, dass der orangene Fisch alt und krank war. “But where is himb?” Meine Fischhimmelausrede befriedigte ihn nicht und er fragte weiter: “Where did you put himb?” Gut, dass ich sagen konnte, er müsse den Papa fragen. Jonas sah mich eine Weile missmutig an und sagte dann abschließend: “They eated himb all up!”
So viel dazu! Ansonsten ist Jonas zur Zeit ein good helper/cleaner/finder etc. War ich froh, dass ich ihn heute zum Fensterputzen hatte….
Aliens und Bonfire Night
Nachdem Tom im Sommer in der Schule “Space” als Thema hatte, aber immer noch spätestens nach 3 Sätzen zum Thema Weltall mit Aliens anfängt (kein Wunder, wenn sie in der Schule keine Poster zu den Planeten etc machen, sondern Geschichten über Aliens schreiben sollen…), wollten wir das daheim nachholen. Dabei stellte sich heraus, dass er doch einiges weiß- und jetzt stolzer Besitzer eines “Glow in the dark”-Posters ist.
Außerdem war auch Bonfire Night und Toms Schule veranstaltete ein Musikfeuerwerk. Jonas findet Raketen zur Zeit ja auch toll, aber anscheinend nicht in dieser Form. Er verbrachte das gesamte Feuerwerk wieder schluchzend auf Matzes Arm, aber immerhin eine Steigerung zu letztem Jahr ist zu verbuchen: er sah sich zumindest die leiseren Raketen an. Tom dagegen stand in erster Reihe am Zaun (erst mit Jacob, der sich dann aber doch lieber zu seinen Eltern stellte und die Ohren zuhielt, während sein Bruder Isaac sich die Augen zuhielt und nur die kleine Phoebe gebannt zum Himmel sah und “Ooooo” machte) und kam nur kurz zu uns, um völlig begeistert zu rufen “That´s fantastic!!!”. Hinterher sang er dann das Lady Gaga Lied, das sie für das Feuerwerk benutzt hatten, und hörte nicht auf zu sagen “That was amazing!”.
Silver
Endlich wird Tom mit einem Silver sticker belohnt. Er hat über das Buch, das sie in der Gruppe gelesen haben, eine Geschichte geschrieben (laut Tom “a whole book” und die Lehrerin sei fast vom Stuhl gefallen, als sie das gesehen hat). Wir hatten ja schon vor einem Jahr geschrieben, dass man über das System hier streiten kann. Mit der Zeit stellt sich immer mehr heraus, dass leider oft die Kinder bedacht werden, die nicht locker lassen und ihre “Errungenschaften” stets den Lehrern unter die Nase reiben. Kennen wir diese Sorte Mitschüler nicht alle, die es vor und nach jeder Stunde wichtig hatten und am Pult standen Und sollte man als Lehrer das nicht irgendwie durchschauen? Hier scheint das wohl gut anzukommen… Zu diesem Typ Kind gehört Tom nun aber nicht und obwohl er in den höchsten Tönen von seiner ehemaligen und derzeitigen Lehrerin gelobt wird, bekommt er also nicht so oft einen sticker (vor kurzem hat ein Kind einen sticker bekommen, weil es wusste, dass man recipes in einem cookery book findet…. so viel dazu). Da wir ein solches Verhalten Tom aber nicht anerziehen wollen und solange er noch gerne in die Schule geht (einer seiner Freunde, der weniger temperamentvoll und schüchterner ist verzweifelt daran gerade etwas), freuen wir uns also, wenn er einen sticker bekommt…
Und da Tom heute ausversehen zwei sticker aufgeklebt bekommen hat, durfte Jonas auch einen haben und ist mächtig stolz. Auch wenn Jonas den sticker heute nicht verdient hat. Irgendwie scheint das Vicks VapoRub, das er sich heute in einem unbeobachteten Moment aufgetragen hat, sein Verhalten negativ beeinflusst zu haben. Bleibt zu hoffen, dass es wenigstens gegen den Husten hilft.
Half term mit gutem Programm
Herbstferien, aber das Programm war gebongt: Oma und Opa kamen und wir machten einen Ausflug in die Cotswolds (Bourton-on-the-Water und Burford) und die Jungs waren versorgt, als Katrins Kreuz anfing zu spinnen. Tom hatte Theo und Jacob zum Spielen da, wir waren auf der Party einer von Matzes Kollegin und dann war natürlich noch Halloween. Verglichen mit letztem Jahr waren die Jungs auch scary, aber als dann ein großer Junge mit grüner Monstermaske die Tür eines Hauses öffnete, waren es eher unsere Kinder, die verängstigt dreinschauten.
Und bevor wir uns versahen, waren die Ferien um. Sehr gelungene Ferien allerdings.