a mad week

Irgendwie hatten wir eine –im wahrsten Sinne des Wortes- verrückte Woche. Katrin hat das erste Mal mit unserem Nachbarsmädel Deutschnachhilfe gemacht, es war Elternabend in der Schule (hier findet kein Elternabend wie in Deutschland statt, sondern es gibt Elternsprechtage, wo jedes Kind 10 Minuten „besprochen“ wird), es war das Schulkonzert der beiden älteren Kinder von nebenan, in der Schule waren Veranstaltungen im Rahmen der „Fairtrade Fortnight“ und Katrin hat bei den Reception-Kindern (Toms Klasse und Paraklasse) geholfen, für das Fairtrade Cafe zu backen und Tom hat mal wieder einen sticker bekommen: for being helpful to other people. Und um das noch zu unterstreichen, hat er seinen sticker an einen Klassenkameraden abgegeben, der seinen verloren hatte und traurig war.

Und weil nicht schon genug los war, waren die Kinder auch noch bei drei Geburtstagsparties eingeladen: alle bei Madhatters, dem indoor playground. Am Donnerstag stand Harrys 2. Geburtstag an, und sowohl Samstag als auch Sonntag war Tom bei Freunden aus seiner Klasse eingeladen.

Uns das alles bei strahlendem Sonnenschein….

Jetzt sind wir alle außer Matze, der bisher nur Halsweh hat, krank. Tom lag gestern dann mit 39,7 im Bett, Jonas ist komplett verschnupft und –hustet, hat erhöhte Temperatur und einen seltsamen Ausschlag und damit es nicht zu langweilig wird, ist Katrin auch krank geworden. Wenigstens ist das Wetter wieder kälter und schlechter, sodass wir uns nicht ärgern müssen, im Haus zu sein.

 

IMG_9110

Jonas versucht Tom durch Streicheln aufzumuntern

IMG_9083

Katrins neue Errungenschaft: eine Bank in der Sonne vor dem Haus. Perfekt, um mit schlafendem Kind im Schatten der Palme in der Mittagspause gemütlich einen Kaffee zu trinken (wer weiß, wie lange Jonas noch Mittagschlaf macht…) oder zu essen.

IMG_9104

Für Kirsten: sieht er nicht süß aus in Matildas Pulli?

IMG_9044 IMG_9056 IMG_9055

Tom bastelt in der Schule zur Zeit ständig “junk models”: hier seine Überwachungskamera und die Gitarre (einer muss spielen, einer singen und einer tanzen…). Die Gitarre ist je nach Bedarf übrigens auch Blume, Tennisschläger oder Pfanne zum Pfannkuchen backen und wenden…

IMG_9080

Jonas Lieblings-Kuschel-Position (bis er sich hinsetzt, auf Katrins Schenkel klopft und sagt “Mama dick”- na danke!)

CIMG1234 CIMG1238

Theo, Jed, Tom und Jonas bei Madhatters

half term

IMG_9010 eine tolle Woche für uns:
Toms Freund Sam kommt zum Spielen, Oma Helga ist für ein paar Tage da und unterhält Tom und Jonas mit “Puppentheater” (Tom). Die Jungs sind süchtig nach Seppl und der Großmutter (der Räuber muss immer ins Gefängnis und sein Dasein hinter dem Sofakissen fristen) und Jonas hört nicht auf “… trallala …” zu singen. Sogar Mario Kart fährt die coole Oma mit Tom.
Auch das Wetter hat einige Überraschungen parat und wechselt wie im April. Aber immerhin sind auch Tage mit Sonne und Schnee dabei, wenn er auch bei den hohen Temperaturen gegen Mittag wegschmilzt und nachts durch neuen ersetzt werden muss.

 

CIMG1197 CIMG1200IMG_9018

CIMG1215
Blick auf die Malverns
CIMG1224

Jonas: Neeeii me eat!

Zur Zeit ist das Thema Essen mit Jonas ein echter Kampf. Sandwiches findet er sowieso nicht so toll und auf Gemüse steht er auch nicht (kaum zu glauben, dass er bis vor einem Jahr alles und in rauen Mengen gegessen hat- vor allem Gemüse). “Choko” dagegen würde immer gehen. Deshalb gibt es das Übereinkommen, dass jemand, der beim Mittagessen nicht viel gegessen hat, auch beim Nachtisch oder dem Kaffeetrinken nicht viel kriegen kann.

Heute wollte er überhaupt nicht- bis Tom ihm vorschlug, er könnte ihn ja füttern. Leider war der Akku dann leer, sodass nur wir Zeuge wurden, wie die 2 sich zum Schluss gegenseitig gefüttert haben…. (Matze hatte zufällig die Kamera am Tisch liegen und hat sie unbemerkt angemacht.)

Boys gymnastics

IMG_8879

Tom sagt schon seit Anfang an, dass er wieder ins Turnen und in die Musikschule möchte. Da es hier Musikschule für sein Alter so nicht gibt, darf er seit 2 Wochen ins Turnen und ist so begeistert, dass er jeden Tag nach der Schule fragt, ob heute wieder gymnastics sei. Deswegen haben wir abends hier etwas geturnt (wie man sieht, wir sind noch beim Üben).

 

IMG_8826 IMG_8847  IMG_8846 IMG_8848

Kinna

IMG_8893

Nachdem Jonas ständig auf der Suche nach anderen Kindern (“Kinna”) ist, darf er zwei Vormittage in der Woche in den Kindergarten (“The Grange Nursery” wo Tom auch war). Ohne jeglichen Trennungsschmerz verabschiedet er Katrin (“Bye Bye Mama”) und wird 3,5 Stunden später freudestrahlend abgeholt. Auf dem Heimweg plappert er komplett unmüde und ist nicht wirklich bereit, zuhause  seinen Mittagschlaf zu machen.

Heute hat sich Folgendes begeben:
Jonas zog sich gerade aus, als zwei andere Jungs kamen, um ihn zu begrüßen. Während Jonas Alfies Haare zur Begrüßung streichelte, hielt der etwas größere Junge Jonas ein Legogebilde unter die Nase und sagte “that’s a gun…”. Und was macht Jonas? nimmt das Ding, zielt auf Katrin und macht Schießlaute. Katrin dachte nur: Jetzt ist er in England angekommen.

IMG_8883

Nachtrag zu “The big freeze”

wir wollten nur kurz mitteilen, dass die Engländer wirklich nichts kennen.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag war der Schnee weggeschmolzen und am Sonntag Nachmittag konnte man schon die Dudelmelodie des Eiswagens durchs Wohngebiet spielen hören. Wir können uns nicht mal mehr erinnern, ob wirklich Sonnenschein war oder nicht.

Nachdem alle Schlitten ausverkauft waren (und der Nachschub im Lager wegen des Schnees und dann wegen eines Einbruches nicht ausgeliefert werden konnte), sind wir jetzt für etwaigen Neuschnee gerüstet: Kaum waren die Schlitten in Worcester ausgeladen, stand Claire (unsere Nachbarin) schon bereit, um für uns und ihre Kinder vier zu kaufen.

the big freeze

hier noch ein kleiner Nachtrag zu hiesigen Gepflogenheiten mit Temperaturen von 0 bis –15°C:

Auf dem Weg zum Einkaufen sah Matze einen Mitarbeiter von Royal Mail, der bei -2°C mit kurzen Hosen unterwegs war. Warum nicht, es schien ja auch die Sonne.

Auf der anderen Seite wiederum fragte sich Matze beim Einkaufen, warum ein Regal komplett ausverkauft war (bei Obst und Gemüse ist das derzeit normal). Bei genauem Hinsehen war dann alles klar: Es war das Salzregal. Wer aber hier nichts mehr zum Streuen vorfand, hatte vielleicht in der Tierabteilung mehr Glück und es war noch eine Packung Katzenstreu übrig… (und wir hatten uns schon gewundert, was alles auf den Gehwegen herumliegt; der “Tipp” mit der Katzenstreu wurde übrigens heute im Worcester Standard  (lokale Zeitung) abgedruckt)

due to adverse weather conditions…

das ist derzeit die Standardausrede die hier für alles herhalten muss, denn es schneit!!

IMG_8720 laut den offiziellen Wetteraufzeichnungen ist das der schlimmste Wintereinbruch seit 100 Jahren (und hier in England liebt man die Wetterrekorde)

wer jetzt denkt, das bisschen Schnee, der hat nicht mit der panikartigen Reaktion der Engländer gerechnet. Nur mit Sommerreifen bewaffnet hängen die Autos bereits an kaum merklichen Steigungen, für Rettungsdienste gibt es kaum ein Durchkommen, wer kann, macht Hamstereinkäufe im Supermarkt, die arbeitende Bevölkerung verlässt in Massen die Arbeitsstelle, um noch heimzukommen und die Schulen bleiben aus health and safety reasons tagelang geschlossen (weil die Kinder könnten sich ja wehtun im Schnee und Eis)

An die Verluste für Wirtschaft und Einzelhandel denken die Kinder nicht, sondern haben ihren Spaß im Schneetreiben und bei strahlendem Sonnenschein. Und das gilt auch für die nicht so verweichlichten englischen Kinder, die ohne mit den Zähnen zu klappern in zwei Nummern zu kurzen Jogginghosen, barfuß in Turnschuhen ausdauernd Engel im Schnee zaubern. Schal, Mütze und Handschuhe gibt es auch nur für die ganz Kleinen oder selbst ernannte Warmduscher. Wer besonders gut ausgerüstet seine Kinder in den Schnee schickt, zieht ihnen immerhin (ungefütterte) Gummistiefel und eine dünne Matschhose an.

IMG_8703 IMG_8706 IMG_8711

NHS

der National Health Service (NHS) ist laut vieler Engländer das weltbeste Gesundheitssystem. Darüber lässt sich noch nicht mal wirklich streiten, denn jeder weiß dass dies nicht stimmt. Hier nun ein Beispiel zur Effizienz des oben erwähnten Systems:

wenn man vom GP (Allgemeinarzt)(oder einer Krankenschwester, die einen trotz Fast-Lungenentzündung untersucht) ein Rezept für ein Antibiotikum bekommt, dann begibt man sich in unserem Fall zum Tesco (unser Supermarkt um die Ecke), der eine Art Apotheke hat. Dort gibt man sein Rezept ab und lässt sich sagen (mit Fieber und zwei Kindern im Schlepptau) dass in 20 Minuten das Medikament für einen bereitstehe. Wenn man nach 20 Minuten wiederkommt und seine Tüte in die Hand gedrückt bekommt, kann man sich glücklich schätzen. (Mit Fieber und zwei Kindern im Schlepptau muss das nicht immer klappen und man wartet eventuell weitere 15 Minuten neben dem Spielwaren und Süßigkeitenausverkaufsregal). Und hier ist die Tüte:

IMG_8683

und was hat sage und schreibe 20 bis 40 Minuten gedauert?

IMG_8684

immerhin mussten die hochqualifizierten Fachkräfte (?!?) eine fertig gefaltete Schachtel mit einer Blisterpackung bestücken. Wer jetzt schon Hochachtung hat, es kommt noch besser. Jede Tüte enthält zwei personalisierte Aufkleber einen mit Adresse und einen mit Dosierungsanleitung und dazu noch einen Beipackzettel !!!!!!

Standardisierung

Gestern Abend ist uns im Gang eine Lampe durchgebrannt, beim Wechseln der Glühbirne hielt die neue nicht mehr im Bayonettverschluss, weil die Fassung in den letzten 12 Jahren doch etwas ausgeleiert war.

Heute in den Baumarkt und eine neue Lampenfassung gekauft und installiert. Und unglaublicher Weise passen die neue Fassung und die alten Teile wunderbar zusammen, als  ob es keine andere Möglichkeit gäbe so eine Lampenfassung zu konstruieren. In Deutschland passen die Lampenfassungen nach 6 Monaten schon nicht mehr zusammen.

CIMG1150

links der 12 Jahre alte untere “dunkelweiße” Teil der Fassung, dazwischen das kaputte schwarze Teil und dann rechts das neue Oberteil, weil das alte ja wiederverwendet werden konnte (und ich musste das Kabel nicht heraus schneiden)