Jonas: Neeeii me eat!

Zur Zeit ist das Thema Essen mit Jonas ein echter Kampf. Sandwiches findet er sowieso nicht so toll und auf Gemüse steht er auch nicht (kaum zu glauben, dass er bis vor einem Jahr alles und in rauen Mengen gegessen hat- vor allem Gemüse). “Choko” dagegen würde immer gehen. Deshalb gibt es das Übereinkommen, dass jemand, der beim Mittagessen nicht viel gegessen hat, auch beim Nachtisch oder dem Kaffeetrinken nicht viel kriegen kann.

Heute wollte er überhaupt nicht- bis Tom ihm vorschlug, er könnte ihn ja füttern. Leider war der Akku dann leer, sodass nur wir Zeuge wurden, wie die 2 sich zum Schluss gegenseitig gefüttert haben…. (Matze hatte zufällig die Kamera am Tisch liegen und hat sie unbemerkt angemacht.)

Boys gymnastics

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Tom sagt schon seit Anfang an, dass er wieder ins Turnen und in die Musikschule möchte. Da es hier Musikschule für sein Alter so nicht gibt, darf er seit 2 Wochen ins Turnen und ist so begeistert, dass er jeden Tag nach der Schule fragt, ob heute wieder gymnastics sei. Deswegen haben wir abends hier etwas geturnt (wie man sieht, wir sind noch beim Üben).

 

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Kinna

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Nachdem Jonas ständig auf der Suche nach anderen Kindern (“Kinna”) ist, darf er zwei Vormittage in der Woche in den Kindergarten (“The Grange Nursery” wo Tom auch war). Ohne jeglichen Trennungsschmerz verabschiedet er Katrin (“Bye Bye Mama”) und wird 3,5 Stunden später freudestrahlend abgeholt. Auf dem Heimweg plappert er komplett unmüde und ist nicht wirklich bereit, zuhause  seinen Mittagschlaf zu machen.

Heute hat sich Folgendes begeben:
Jonas zog sich gerade aus, als zwei andere Jungs kamen, um ihn zu begrüßen. Während Jonas Alfies Haare zur Begrüßung streichelte, hielt der etwas größere Junge Jonas ein Legogebilde unter die Nase und sagte “that’s a gun…”. Und was macht Jonas? nimmt das Ding, zielt auf Katrin und macht Schießlaute. Katrin dachte nur: Jetzt ist er in England angekommen.

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Nachtrag zu “The big freeze”

wir wollten nur kurz mitteilen, dass die Engländer wirklich nichts kennen.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag war der Schnee weggeschmolzen und am Sonntag Nachmittag konnte man schon die Dudelmelodie des Eiswagens durchs Wohngebiet spielen hören. Wir können uns nicht mal mehr erinnern, ob wirklich Sonnenschein war oder nicht.

Nachdem alle Schlitten ausverkauft waren (und der Nachschub im Lager wegen des Schnees und dann wegen eines Einbruches nicht ausgeliefert werden konnte), sind wir jetzt für etwaigen Neuschnee gerüstet: Kaum waren die Schlitten in Worcester ausgeladen, stand Claire (unsere Nachbarin) schon bereit, um für uns und ihre Kinder vier zu kaufen.

the big freeze

hier noch ein kleiner Nachtrag zu hiesigen Gepflogenheiten mit Temperaturen von 0 bis –15°C:

Auf dem Weg zum Einkaufen sah Matze einen Mitarbeiter von Royal Mail, der bei -2°C mit kurzen Hosen unterwegs war. Warum nicht, es schien ja auch die Sonne.

Auf der anderen Seite wiederum fragte sich Matze beim Einkaufen, warum ein Regal komplett ausverkauft war (bei Obst und Gemüse ist das derzeit normal). Bei genauem Hinsehen war dann alles klar: Es war das Salzregal. Wer aber hier nichts mehr zum Streuen vorfand, hatte vielleicht in der Tierabteilung mehr Glück und es war noch eine Packung Katzenstreu übrig… (und wir hatten uns schon gewundert, was alles auf den Gehwegen herumliegt; der “Tipp” mit der Katzenstreu wurde übrigens heute im Worcester Standard  (lokale Zeitung) abgedruckt)

due to adverse weather conditions…

das ist derzeit die Standardausrede die hier für alles herhalten muss, denn es schneit!!

IMG_8720 laut den offiziellen Wetteraufzeichnungen ist das der schlimmste Wintereinbruch seit 100 Jahren (und hier in England liebt man die Wetterrekorde)

wer jetzt denkt, das bisschen Schnee, der hat nicht mit der panikartigen Reaktion der Engländer gerechnet. Nur mit Sommerreifen bewaffnet hängen die Autos bereits an kaum merklichen Steigungen, für Rettungsdienste gibt es kaum ein Durchkommen, wer kann, macht Hamstereinkäufe im Supermarkt, die arbeitende Bevölkerung verlässt in Massen die Arbeitsstelle, um noch heimzukommen und die Schulen bleiben aus health and safety reasons tagelang geschlossen (weil die Kinder könnten sich ja wehtun im Schnee und Eis)

An die Verluste für Wirtschaft und Einzelhandel denken die Kinder nicht, sondern haben ihren Spaß im Schneetreiben und bei strahlendem Sonnenschein. Und das gilt auch für die nicht so verweichlichten englischen Kinder, die ohne mit den Zähnen zu klappern in zwei Nummern zu kurzen Jogginghosen, barfuß in Turnschuhen ausdauernd Engel im Schnee zaubern. Schal, Mütze und Handschuhe gibt es auch nur für die ganz Kleinen oder selbst ernannte Warmduscher. Wer besonders gut ausgerüstet seine Kinder in den Schnee schickt, zieht ihnen immerhin (ungefütterte) Gummistiefel und eine dünne Matschhose an.

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NHS

der National Health Service (NHS) ist laut vieler Engländer das weltbeste Gesundheitssystem. Darüber lässt sich noch nicht mal wirklich streiten, denn jeder weiß dass dies nicht stimmt. Hier nun ein Beispiel zur Effizienz des oben erwähnten Systems:

wenn man vom GP (Allgemeinarzt)(oder einer Krankenschwester, die einen trotz Fast-Lungenentzündung untersucht) ein Rezept für ein Antibiotikum bekommt, dann begibt man sich in unserem Fall zum Tesco (unser Supermarkt um die Ecke), der eine Art Apotheke hat. Dort gibt man sein Rezept ab und lässt sich sagen (mit Fieber und zwei Kindern im Schlepptau) dass in 20 Minuten das Medikament für einen bereitstehe. Wenn man nach 20 Minuten wiederkommt und seine Tüte in die Hand gedrückt bekommt, kann man sich glücklich schätzen. (Mit Fieber und zwei Kindern im Schlepptau muss das nicht immer klappen und man wartet eventuell weitere 15 Minuten neben dem Spielwaren und Süßigkeitenausverkaufsregal). Und hier ist die Tüte:

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und was hat sage und schreibe 20 bis 40 Minuten gedauert?

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immerhin mussten die hochqualifizierten Fachkräfte (?!?) eine fertig gefaltete Schachtel mit einer Blisterpackung bestücken. Wer jetzt schon Hochachtung hat, es kommt noch besser. Jede Tüte enthält zwei personalisierte Aufkleber einen mit Adresse und einen mit Dosierungsanleitung und dazu noch einen Beipackzettel !!!!!!

Standardisierung

Gestern Abend ist uns im Gang eine Lampe durchgebrannt, beim Wechseln der Glühbirne hielt die neue nicht mehr im Bayonettverschluss, weil die Fassung in den letzten 12 Jahren doch etwas ausgeleiert war.

Heute in den Baumarkt und eine neue Lampenfassung gekauft und installiert. Und unglaublicher Weise passen die neue Fassung und die alten Teile wunderbar zusammen, als  ob es keine andere Möglichkeit gäbe so eine Lampenfassung zu konstruieren. In Deutschland passen die Lampenfassungen nach 6 Monaten schon nicht mehr zusammen.

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links der 12 Jahre alte untere “dunkelweiße” Teil der Fassung, dazwischen das kaputte schwarze Teil und dann rechts das neue Oberteil, weil das alte ja wiederverwendet werden konnte (und ich musste das Kabel nicht heraus schneiden)

Weihnachtsfeier auf englisch

ich habe die freudige Aufgabe von einer typisch englischen Weihnachtsfeier zu berichten, interessanterweise gar kein so großer Unterschied zu einer typisch Deutschen, aber die kleinen Unterschiede machen es eben aus…

Wir haben uns ab 19:30 Uhr an der Bar des Restaurants auf einen Aperitif getroffen um dann gemeinsam alle in den Essenssaal einzuziehen. Es gab zwei Tische, einen Jungs- und einen Mädelstisch (zufällig und ungeplant) bevor es dann mit dem drei Gänge Menü los ging, gab es die berühmten Christmascracker.

Zwei Personen ziehen dran, jeder an einem Ende ;-), es knallt wenn das Ding auseinandergeht und der auf dessen Seite das größere Stück bleibt bekommt den Inhalt: ein “Geschenk” (unsere Ausbeute war ein Etui mit drei Minischraubenziehern und ein Minikartenspiel) und dann noch eine hübsche Papierkrone. Seltsamerweise hatten kurz darauf alle so ein Ding auf dem Kopf. Auch wenn ihr euch jetzt alle wünscht ein Foto zu sehen, leider gibt es keines, mein Handy hatte keine Lust die Bilder so zu speichern, dass ich sie wiederfinden konnte…

Zum Essen gab es als Vorspeise z.B. Quiche Loriane oder ein poached egg auf Bacon. Das Hauptessen war dann “Duck on roast potatoes and carrots” oder Fisch auf Reis und zum Nachtisch gab es diverse Spezialitäten von Chocolate Tart bis Panacotta (mit dem interessanterweise einige meiner Kollegen nichts anfangen konnten).

Am Ende des Essens kamen zwei unsere Direktoren noch vorbei, sind dann mit uns in die nächste Kneipe weitergezogen und haben noch etwas mitgefeiert…

ich bin jetzt ZWEI – “me puh”

Jonas hatte einen schönen Geburtstag: vormittags kam Harry und nachmittags waren unsere Nachbarn und Appels zum Kuchenessen (original englischer Geburtstagskuchen) da

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